1. Teil
Dejanira, die Ehefrau des Thrakischen Königs Hercules, beklagt die lange Abwesenheit ihres in den Krieg gezogenen Mannes. Ihr Sohn Hyllus berichtet von einer düsteren Prophezeihung des Orakels: Hercules werde sterben. Dejanira fürchtet, dass sie ihren Mann erst im Schattenreich wiedersehen wird. Hyllus beschließt, seinen Vater zu suchen.
Hercules’ Schwester Lichas verkündet den Sieg ihres Bruders. Er kehrt mit einem Zug von Gefangenen zurück, darunter auch Prinzessin Iole, die Tochter des von ihm getöteten Königs der Oechalier. Hercules bestimmt, dass Iole sich in Trachis frei bewegen darf. Dennoch ist sie untröstlich und klagt über den Verlust von Vater und Heimat. Hercules schwört, die Waffen für immer niederzulegen und freut sich auf die Liebe seiner Ehefrau.
Doch Dejanira ist von Eifersucht geplagt: Sie glaubt, Hercules habe, nur um Iole zu besitzen, Oechalia angegriffen und zerstört. Iole weist die Behauptung zurück. Ohne Erfolg versucht auch Lichas, Dejanira von ihren quälenden Gedanken zu befreien. Doch diese ist fest von der Untreue ihres Ehemanns überzeugt.
2. Teil
Hyllus hat sich in Iole verliebt, doch sie weist den Sohn des Mannes, der ihren Vater getötet und ihre Heimat ruiniert hat, ab.
Bevor Hercules zur Siegesfeier aufbricht, hält Dejanira ihrem Mann Untreue vor. Er weist die Vorwürfe zurück und bittet sie, ihre grundlose Eifersucht zu vergessen. In ihrer Verzweiflung erinnert sie sich an ein Gewand, das ihr der Kentaur Nessos gegeben hatte, nachdem er von Hercules tödlich verwundet worden war. Nessos hatte ihr versichert, dass das von seinem Blut getränkte Hemd die erloschene Liebe neu beleben werde. Durch Lichas lässt Dejanira Hercules das Hemd als Versöhnungsgeschenk überbringen. In der Annahme, ihr Ehemann werde wieder ihr allein gehören, bittet Dejanira Iole um Verzeihung.
Lichas berichtet, wie Hercules während der Opferzeremonie das Hemd von Dejanira erhielt und es anzog: Die Hitze des Altarfeuers habe das Gift im Gewand zum Schmelzen gebracht und es sei durch seinen Körper geströmt. Hercuels sei zusammengebrochen und habe vergeblich versucht, sich den todbringenden Stoff vom Leib zu reißen.
In seinen höllischen Qualen beschuldigt Hercules seine Frau und bittet Hyllus, seinen Leichnam auf den Berg Oeta zu tragen und dort auf einem Scheiterhaufen zu verbrennen. Entsetzt darüber, dass sie zur Vollstreckerin von Nessos’ Rache wurde, sieht Dejanira im Wahn ihre schuldige Seele von den Furien gehetzt. Trotz ihrer eigenen Not bemitleidet Iole Hercules’ Familie.
Jupiters Priester berichtet, ein Adler habe Hercules’ Leichnam vom Scheiterhaufen geholt und sei mit ihm zum Himmel emporgestiegen. Er sei in den Kreis der Götter aufgenommen worden. Auf Jupiters Befehl soll Hyllus nun Iole heiraten.