Opernappetizer

DIE ZAUBERIN

PETER I. TSCHAIKOWSKI 1840–1893

Oper in vier Akten / Text von Ippolit W. Schpaschinski / Uraufführung 1887

Ein mitreißendes Eifersuchtsdrama, politische Intrigen und religiöse Spannungen – Tschaikowskis »Die Zauberin« vereint all das in einer Oper voller emotionaler Intensität. Regisseur Vasily Barkhatov inszeniert dieses packende Musikdrama mit hochaktuellen Akzenten, die sich auf das Schicksal der Künstler*innen im Russland des 21. Jahrhunderts beziehen.

Erleben Sie die Wiederaufnahme von Die Zauberin vom 7. Februar bis 14. März 2025.

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Alte Besetzung © Barbara Aumüller

Inhalt

Handlung

»Die Zauberin«

Erster Akt

Jenseits der Enge der naheliegenden Stadt Nischni Nowgorod können die Gäste im Hof der Witwe Nastasja (genannt »Kuma«) frei diskutieren und feiern. Als es zum handfesten Streit kommt, schlichtet die Wirtin. Neue Gäste aus der Stadt treffen ein: Prinz Juri, Sohn des Fürsten und sein Gefolge. Juri wird von allen bestaunt, nimmt jedoch die Einladung zum Bleiben nicht an. Als der Fürst selbst mit seinem Spion, dem Geistlichen Mamyrow erscheint, kippt die Stimmung. Denn Mamyrow hat Nastasja wegen Zauberei und Unzucht verklagt. Der Fürst will sie festnehmen, doch der Wirtin gelingt es, ihn durch Gastfreundschaft und Schönheit für sich zu gewinnen. Er schenkt ihr schließlich sogar seinen Ring. Nastasja lässt ihre Tänzer aufspielen. Mamyrow wird zum Tanzen gezwungen und öffentlich gedemütigt.

Zweiter Akt

Die Fürstin ist beunruhigt. Mamyrow bestätigt ihren Verdacht, dass der Fürst Nastasja verfallen ist und sie täglich besucht. Die Fürstin ist außer sich. Ihre Kammerzofe, Mamyrows Schwester Nenila, versucht vergeblich, ihre Herrin zu überreden, den Fürsten mithilfe eines Zaubertranks zurückzugewinnen. Paisi bittet um Almosen. Mamyrow verspricht ihm eine Belohnung, wenn er ihm als Spitzel regelmäßig über die Aufenthalte des Fürsten bei Kuma berichtet.

Die Gedanken des Fürsten kreisen nur noch um seine geliebte Nastasja. Als er mit der Fürstin ein Gespräch über Prinz Juris baldige Heirat beginnen will, wirft sie ihm seine Untreue vor und droht, Nastasja wegen des Verdachts auf Zauberei verhaften zu lassen.

Auf Mamyrows Befehl fordern die Knechte des Fürsten überhöhte Steuern und plündern den Markt. Die Kaufleute fordern Rechenschaft von Mamyrow, der seine Diener auf sie loslässt. Ein Volksaufstand droht. Juri mischt sich das erste Mal in die Angelegenheiten seines Vaters ein und sucht die Lösung des Konflikts. Als er von der Liebe seines Vaters zu Nastasja hört, beschließt er, seine betrogene Mutter zu rächen und Nastasja zu töten.

Dritter Akt

Der Fürst drängt Nastasja seine Liebe auf, doch sie weist ihn ab. Er droht mit Gewalt und zieht ab. Ihre Freundin Polja und ihr Onkel Foka warnen Nastasja vor einem Anschlag, den Juri auf sie plant. Doch sie lehnt jeglichen Schutz ab und erwartet ihren Mörder. Der Prinz trifft ein. Nastasja überzeugt Juri von ihrer Unschuld und erklärt ihm ihre Liebe. Juri, der in der vermeintlichen Zauberin nun eine starke und ehrliche Frau erkennen muss, erwidert ihre Gefühle.

Vierter Akt

Während der Jagd wartet Juri auf Nastasja, um mit ihr zu fliehen. Die Rufe der Jäger locken ihn fort. Die Fürstin, in Begleitung des Verräters Paisi, trifft Mamyrow, von dem sie Gift erbittet.

Nastasja verabschiedet sich von ihren Freunden. Als Pilgerin verkleidet, erschmeichelt sich die Fürstin ihr Vertrauen und reicht ihr den Todestrank. Nastasja stirbt in den Armen des Prinzen. Die Fürstin bekennt sich zum Giftmord. Ihr Sohn verflucht sie. Als der Fürst seinen Anspruch auf Nastasja geltend machen will und sieht, dass sie ermordet wurde, tötet er seinen Sohn und seine Frau. Entsetzt über die eigene Tat verfällt er dem Wahn.

Bildunterschruft:
Alte Besetzung © Barbara Aumüller

PLAY, AUGEN ZU UND OPER!

In Kürze können Sie sich mit der Einführung zu »Die Zauberin« von Dramaturg Zsolt Horpácsy und dem darin enthaltenen Musikbeispiel auf diese Produktion einstimmen. Sie finden alle Auftakt-Folgen auf SoundCloud sowie auf Spotify und ApplePodcasts.

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Trailer

Video

Endstation Spitzelstaat – Auszug aus dem Magazin

Text von Zsolt Horpácsy

Als Tschaikowski den Konflikt zwischen den Vertretern eines Spitzelstaats und dem freien Gasthaus von Kuma darstellte, konnte er nicht ahnen, dass Künstler*innen im Russland des 21. Jahrhunderts in eine Situation geraten würden, in der das Schicksal von Theatern, Verlagen und Galerien durch die Kirche und die Polizei bestimmt wird. Diese hochaktuellen Akzente stehen im Mittelpunkt der Inszenierung von Vasily Barkhatov, der Tschaikowkis Lieblingsoper als erschütterndes Musikdrama präsentiert.

Unser neues Ensemblemitglied Nombulelo Yende ist mit dieser Produktion bestens vertraut: In der Premiere Dezember 2022 war sie noch Mitglied des Opernstudios und machte in der kleinen Partie von Nastasjas Freundin Polja auf sich aufmerksam. In der aktuellen Serie übernimmt sie die Titelpartie und wird das Porträt einer charismatischen Außenseiterin mit neuen Akzenten bereichern.

Auszug aus dem Magazin Januar/Februar 2025.

Bildunterschruft:
alte Besetzung © Barbara Aumüller
»Um die Wahrheit zu sagen, schreibt die besten Opern der Welt derzeit Peter I. Tschaikowski, und von seinen Opern ist Die Zauberin die schönste. Jede Seite eine Perle. Wenigstens kommt mir das in diesem Moment so vor.«
Peter I. Tschaikowski an seinen Bruder Modest, September 1886

Zum Werk – Vasily Barkhatov, Regisseur

»Die Oper trägt in der Übersetzung den Titel Die Zauberin. Doch der ist irreführend. Manchmal erwarten wir Magie oder Hilfestellung von einer berühmten Person oder ganz im Gegenteil üble Gerüchte über sie. So ist unsere Psychologie angelegt. Deswegen denken wir direkt, wenn wir eine bekannte, erfolgreiche Persönlichkeit sehen, dass da etwas falsch sein muss, dass er oder sie einen heimlichen Geliebten hat, oder Geld im Hintergrund bezahlt wird, oder Magie oder Sonstiges im Spiel ist.

© Martynas Aleksa

Leider sind die Menschen so geschaffen. Darum geht es auch im Titel der Oper. ›Die Zauberin‹ ist nur eine offene, charmante und freundliche Person, die andere einlädt, zu ihr zu kommen und die interessiert an anderen Menschen und ihren Gedanken ist. Sie ist bezaubernd – darin besteht die eigentliche Magie von Kuma.«

Auszug aus dem Programmheft zu Die Zauberin

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7., 15., 20., 22. Feb / 9., 14. Mär 2025

Jetzt Plätze sichern für die Wiederaufnahme von Die Zauberin in der Inszenierung von Vasily Barkhatov und mit Ensemblemitglied Nombulelo Yende in der Titelpartie.

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SZENENFOTOS Barbara Aumüller

FOTOS Martynas Aleksa

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Veröffentlicht am

22.01.2025

Willy-Brandt-Platz

Spielort

Willy-Brandt-Platz

60311 Frankfurt am Main

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