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Gastbeiträge

REISEBLOG LA BIENNALE DI VENEZIA

Unsere Schlagzeuger erobern Venedig

Ich packe meinen Koffer und nehme mit: eine Triangel! Für das Frankfurter Opern- und Museumsorchester ging es im Oktober 2024 auf große Reise, zur Biennale di Venezia. Mit dabei sind drei Schlagzeuger des Orchesters, David Friederich, Jürgen Friedel und Steffen Uhrhan. Sie nehmen uns in diesem Reiseblog mit nach Italien und berichten von der Konzertreise.

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Die Konzertreise nach Venedig wird uns Schlagzeugern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit unserem Generalmusikdirektor Thomas Guggeis und in Begleitung der Komponisten Luca Francesconi und Salvatore Sciarrino haben wir eine packende Proben- und Konzertwoche erlebt. Hier wollen wir euch von den Höhepunkten unserer Reise berichten.

3. Oktober: Erste Probe in Frankfurt

Hier beginnt unsere Reise bereits, denn wir bauen unseren äußerst umfangreichen Schlagzeug-Aufbau für die erste Probe am folgenden Tag zum ersten Mal im Zusammenhang auf. Die Abmessungen der drei Set-ups gehen auf und wir sind bereit für die Probenarbeit unter Leitung von Thomas Guggeis und in Anwesenheit beider Komponisten, Luca Francesconi und Salvatore Sciarrino.

7. Oktober: Ankunft in Venedig

Steffen und David kommen mit dem Taxiboot gegen 1 Uhr Nachts mit der zweiten Gruppe am Hotel an. Nach dem längeren Check-In Prozess geht es direkt auf die Zimmer, um am nächsten Tag früh starten zu können; denn da soll es endlich mit den Proben losgehen, doch zuvor wollen wir noch die Stadt erkunden.

8. Oktober: Städtetour, Aufbau und Probe

Das Hotel Excelsior, in dem wir untergebracht sind, ist mehr als beeindruckend. Die Lage am Rande der Insel Lido bietet uns einen atemberaubenden Ausblick aufs Meer. Das Hotel erstrahlt in traditionellem Glanz mit weiten Fluren und großem Foyer, hohen Decken und geräumigen Zimmern. Die Menschen sind freundlich und das Frühstück üppig – ein guter Start in den Tag, der zwar nicht zu kühl, aber doch sehr verregnet sein wird.

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Raus in die Stadt!

Es geht per Excelsior Shuttle-Boot in die Stadt und wir fragen uns, wie es möglich ist, dass diese Stadt auf dem Wasser steht, getragen von Pappeln – und Eichenstämmen… total verrückt! Mit einem Tagesticket ausgestattet lassen wir uns den Canale Grande entlang schippern und schlendern ausgiebig durch die vielen engen Gassen im Stadtzentrum. Auch im Oktober ist noch sehr viel los, sogar trotz Regen – ein Meer an Regenschirmen fließt durch die Stadt.

Volle Kraft voraus

Bevor wir proben können fehlt uns natürlich noch eine ganz wichtige Zutat: Unsere Instrumente, die den weiten Weg aus Frankfurt nach Venedig zurückgelegt haben, treffen endlich ein – auf einem Boot! Es ist ein faszinierender Anblick, wie die riesigen Transportkisten, gefüllt mit all den empfindlichen Instrumenten, vorsichtig in die Lagunenstadt navigiert werden. Die Logistik in Venedig ist einfach anders, und der Transport per Boot wirkt fast surreal. Doch alles läuft reibungslos!

Ein großes Dankeschön und Lob für die beachtliche Leistung geht an unsere Orchesterwarte unter der Leitung von Hanns-Georg Will, die den Transport mit aller Logistik sowie den Aufbau mit Bravour gemeistert haben.

Die erste Probe

Jürgen kümmert sich derweil um das Altglas bzw. die Getränke für den Abend – auf jeden Fall überrascht er während Nocturnes (Sciarrino) häufig mit dem geschüttelten »Bierkistel«, wie Thomas Guggeis es nennt. Herr Sciarrino tüftelt mit Jürgen zusammen bis zum letzten Moment am idealen Klirr-Klang. Man versteht sich blendend.

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Bei David hängen die gestimmten Flaschen, die präzise imitieren sollen, wenn man nachts aus Versehen ein paar Flaschen umstößt und diese wie Dominosteine umfallen.

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9. Oktober: Generalprobe und Konzert

Der Tag des Konzerts ist gekommen. Nach einer intensiven Generalprobe, bei der wir Schlagzeuger einen Blick über unsere Aufbauten auf das gesamte Orchester werfen, liegt eine besondere Spannung in der Luft.

Am Abend betreten wir das Teatro alle Tese, um die beiden Werke zur Aufführung zu bringen – und es sind nicht irgendwelche Werke. Beide Kompositionen, Nocturnes von Salvatore Sciarrino und Sospeso von Luca Francesconi, feiern an diesem Abend ihre Uraufführung. Ein historischer Moment!

Die Komponisten selbst sind anwesend und fiebern mit uns dem großen Moment entgegen. Die enge Zusammenarbeit der letzten Tage hat sich ausgezahlt. Das gesamte Frankfurter Opern- und Museumsorchester hat in der Probenarbeit aufgrund der hohen spieltechnischen Anforderungen beider Werke Außergewöhnliches geleistet. Im Konzert haben wir alles gegeben hat, um dem Publikum ein tolles Ergebnis zu präsentieren.

Das Konzert selbst war ein voller Erfolg. Nach der letzten Note freuen wir uns über den großen Applaus und sowohl Francesconi als auch Sciarrino betreten die Bühne, um gemeinsam mit uns den Applaus des Publikums zu genießen. Generalmusikdirektor Thomas Guggeis hat uns souverän durch die komplexen Klangwelten beider Werke geführt und es wird klar: Dieser Abend wird uns allen in Erinnerung bleiben – als Höhepunkt einer beeindruckenden Reise.

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FOTOS David Friederich, Jürgen Friedel, Sabine von Fürstenberg, Constantin Mende, Hanns Will, Raphael Rösler

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Veröffentlicht am

24.10.2024

Willy-Brandt-Platz

Spielort

Willy-Brandt-Platz

60311 Frankfurt am Main

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