KAMMERMUSIK-REIHE AN DER OPER FRANKFURT – SPIELZEIT 2024/25
Die Kammermusikreihe der Oper Frankfurt für die Saison 2024/25 steht ganz im Zeichen musikalischer Vielfalt und individueller Handschrift. Nach dem Auftaktkonzert im Oktober warten auf das Publikum neun weitere Konzerte, jeweils gestaltet von Mitgliedern des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters, die ihre eigenen Lieblingsstücke und Ideen auf die Bühne bringen. Was genau Sie erwartet?
Lassen wir die Musiker*innen selbst zu Wort kommen, denn niemand kann die Vorfreude und Besonderheiten dieser Konzerte besser vermitteln als die Künstler*innen, die ihre Visionen und Kreativität in jedes dieser Programme einfließen lassen.
- 20. Oktober 2024, 1. Kammermusik zur Premiere Der Prinz von Homburg
- 24. November 2024, 2. Kammermusik Akademiekonzert der PH-Orchesterakademie
- 8. Dezember 2024, 3. Kammermusik zur Premiere Lulu
- 22. Dezember 2024, 4. Kammermusik zur Premiere Macbeth
- 9. Februar 2025, 5. Kammermusik zur Premiere Guercœur
- 9. März 2025, 6. Kammermusik zur Premiere Le postillon de Lonjumeau
- 23. März 2025, 7. Kammermusik zur Premiere Doktor und Apotheker
- 27. April 2024, 8. Kammermusik zur Premiere L'invisible
- 8. Juni 2025, 9. Kammermusik zur Premiere Parsifal
- 29. Juni 2025, 10. Kammermusik zur Premiere Alcina
2. Kammermusik: Konzert der Paul-Hindemith-Orchesterakademie
Hee Rim und Rafael Diesch – 24. November 2024
Rafael Diesch (links) und Hee Rim Hah (rechts) © Bogdan Kisch
Rafael Diesch: »Geschichte eines Soldaten von Strawinsky gehört zum kammermusikalischen Standardrepertoire eines jeden Schlagzeugers und deshalb freue ich mich umso mehr darauf! Die eingesetzten Schlaginstrumente sowie die vom Komponisten genau bezeichneten Schlägel und Spielarten erfordern technische und klangliche Virtuosität. Diese Klangfarben im Ensemble gemeinsam zu erforschen, gehört zu den spannendsten Herausforderungen!«
Hee Rim Hah: »Ich freue mich sehr darauf, Schulhoff bei meinem ersten Kammerkonzert als Mitglied der PHO Akademie zu spielen! Ich habe noch nie mit einer so einzigartigen Besetzung gespielt, und ich bin gespannt, wie wir all unsere musikalischen Ideen miteinander verbinden werden, um das Stück wirklich zum Leben zu erwecken. Wir werden sehr bald mit den Proben beginnen, aber ich weiß schon jetzt, dass unser Trio den größten Spaß daran haben wird, die von der Volksmusik inspirierten Sätze zu spielen – man kann einfach nicht anders, als dazu zu grooven!«
3. Kammermusik: Klassik trifft Jazz
Thomas Guggeis – 8. Dezember 2024
»Freuen Sie sich auf eine klassisch-unklassische Jam Session! 20er Jahre-Jazz trifft auf Zweite Wiener Schule und hochromantischen Brahms – wie passt das zusammen? Auf vielen Ebenen entstehen inhaltliche und musikalische Querbezüge – Anton Weberns Klavierquintett verneigt sich vor dem großen Vorbild Johannes Brahms und dreht doch die Harmonik schon deutlich zwei Schritte weiter. Und die Saxofone in den Jazzolettes des Frankfurter Komponisten Mátyás Seiber tauchen schon in Weberns zwölftönigem Klavierquartett auf – das anmutet wie eine Free Jazz-Improvisation à la Miles Davis.«
Generalmusikdirektor Thomas Guggeis © Felix Grünschloß
4. Kammermusik: Macbeth und Hexenmusik
Freya Ritts-Kirby – 22. Dezember 2024
»In unserem Kammerkonzert zu Verdis Macbeth kurz vor Weihnachten wird die Musik ziemlich alt, ganz neu und auch etwas gruselig. Wir haben ein charmantes Streichtrio von Wolf-Ferrari ausgesucht, als Gruß an Verdi, spielen neue Klänge mit dem Jazz-Saxophonisten Roger Hanschel, erinnern an Lady Macbeths Wahnsinn mit Corellis La Follia und haben gruselige Hexenmusik von Purcell und Keith Emerson ausgesucht. Es wird ein Fest!«
Freya Ritts-Kirby © Barbara Aumüller
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5. Kammermusik: Ravel und Debussy neu entdeckt
Johannes Oesterlee – 9. Februar 2025
»Neuer Spielplan, neues Glück – oder auch die Aufgabe, interessante und spannende Kammermusikprogramme zusammenzustellen. Albéric Magnard? Noch nie gehört! Da muss man schon zu Wiki, earsense oder Edition Silvertrust gehen, um herauszufinden, dass es von ihm u.a. ein opulentes Streichquartett gibt, welches ein Herausgeber eines Kammermusikmagazins als absolut ebenbürtig mit den Quartetten von Ravel und Debussy sieht!
Johannes Oesterlee © Barbara Aumüller
Da es eine umfangreiche Aufgabe ist – das Stück dauert über 40 Minuten und ist nicht ›ohne‹ – würde ich vorschlagen, dass wir uns als erstes ohne Instrumente, aber mit Partitur und Noten treffen, um beim Hören verschiedener Aufnahmen zusammen eine erste Vorstellung zu entwickeln. M.E. könnte dies die Probenarbeit verkürzen… Das Leben ist zu kurz, um schlechten Wein zu trinken, soll irgendwer Berühmtes mal gesagt haben, ich finde auch zu kurz, um immer die gleichen Blockbuster zu spielen (auch wenn sie toll sind). Ich bin gespannt.«
6. Kammermusik: Farbenfrohe Klangwelten
Ingo de Haas – 9. März 2025
»Groß besetzte Kammermusikwerke gehören schon immer zu meinen großen Leidenschaften. Wenn solistische Streicher und Bläser sich in einem Ensemble zusammenfinden, entsteht ein fast schon orchestraler Klang von ungeheurer Farbigkeit. Anton Reicha hat mit seinem Oktett die hellen, strahlenden Farben in Szene gesetzt.
Ingo de Haas © Barbara Aumüller
Er war nicht nur Lehrer von Adolphe Adam, dessen Oper Le Postillon de Lonjumeau, die in Frankfurt im gleichen Zeitraum Premiere hat, die Verbindung zu diesem Programm darstellt, sondern auch von Georges Onslow, von dem wir sein fulminantes, aber in düsteren Farben gemaltes Nonett zur Aufführung bringen werden. Beide Stücke sind selten zu hörende Musik, auf die man sich freuen kann.«
7. Kammermusik: Romantische Kammermusik von Brahms
Ariane Voigt – 23. März 2025
»Ich freue mich besonders auf das wunderbare Klavierquartett Nr. 2 in A-Dur von Johannes Brahms. Wir haben es vor kurzem bei einem Hauskonzert gespielt und gemeinsam festgestellt, dass wir es unbedingt wieder in einem Konzert spielen möchten, um das besondere musikalische Erlebnis mit einem größeren Publikum zu teilen.
Ariane Voigt © Barbara Aumüller
Die komponierte Verbindung der Streicherstimmen mit dem Klavierpart bietet einzigartige Klangerlebnisse. Das Klavierquintett von Johann Nepomuk Hummel haben wir in Bezug zur Premiere Doktor und Apotheker von Carl Ditters von Dittersdorf gewählt, die beide Komponisten der Wiener Klassik sind.«
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8. Kammermusik: Ungewöhnliche Spieltechniken und Klangabenteuer
Sabine Krams – 27. April 2025
»Vor langer Zeit habe ich mit Johannes Oesterlee und Jürgen Friedel das unglaubliche Match von Mauricio Kagel erarbeitet mit komplett anderen Spieltechniken und auch mit sehr viel Schlagzeug. Es kam es so gut an beim Publikum, dass ich dieses Stück nochmal aufführen möchte, obwohl es unglaublich viel Arbeit beinhaltet.
Sabine Krams © Barbara Aumüller
Den Bezug zu Reimann – ebenfalls andere Spieltechniken – finden wir z.B. in den Nocturnes für Cello und Harfe von Aribert Reimann. Und unser MAHAGONNY Celloquartett wird mit einbezogen mit Being Beautious von Hans Werner Henze (das Gedicht von Rimbaud vertont mit Sopran, Harfe und vier Celli) – und als Gegenüberstellung von Match, (eine Art Boxkampf), Irini (zu Deutsch Frieden), der wunderbaren Komposition von Rüdiger Clauß, unserem Solocellisten (und bedeutenden Komponisten). Das Programm verspricht also eine besondere Abwechslung und interessante Werke, und wir hoffen auf sehr viel Interesse und Zuspruch!«
9. Kammermusik: Percussion und exotische Klänge
Tobias Kästle – 8. Juni 2025
»Für unser Schlagzeug-Kammerkonzert anlässlich der Premiere Parsifal haben wir ein interessantes, facettenreiches Programm zusammengestellt. Es gibt klassische und exotische Schlaginstrumente, Stepptanz und Elektronik. Wir trommeln außerdem auf Tischen und streifen nebenher noch die klassische indische Mathematik. Seien Sie gespannt!«
Tobias Kästle © Barbara Aumüller
10. Kammermusik: Duette und Barockhörner
Donata Wilken und Basma AbdelRahim – 28. Juni 2025
»Unser nächstes Horus-Programm haben wir unter Duetti vari e Pezzi rari getauft! Was das heißt? In etwa: diverse Duette und seltene Stücke! Zugegeben: auf Italienisch reimt es sich viel schöner!
Basma AbdelRahim (links) und Donata Wilken (rechts) © Barbara Aumüller
Es sind tatsächlich lauter ›Zweisamkeiten‹: also Duette für 2 Geigen, 2 Celli, und – unser besonderes Highlight: 2 Hörner! Natürlich historische, sogenannte Barockhörner… ohne Ventile! Wir haben Komponisten gewählt, die eine Verbindung zu G.F. Händel hatten. Einer davon hat sogar ein ziemlich direktes Zitat aus Händels Alcina eingebaut! Aber verraten werden wir es, wenn überhaupt, erst im Konzert. Und zu beiden ist jeder ganz herzlich eingeladen! Es wird also im wahrsten Sinn des Wortes doppelt spannend mit unseren raren Duetten. Wir freuen uns riesig auf euch!“«