2. Bild Die Arbeiter drangsalieren Axinja, die sie in ein Fass gesteckt haben. Als Sergei sie zu vergewaltigen versucht, wird er von Katerina überrascht. Sie weist die Männer zurecht und fordert Respekt und Wertschätzung für die Frauen. Doch dann lässt sie sich auf einen spielerischen Ringkampf mit Sergei ein. Gerade als beide sich auf dem Boden wälzen, kommt Boris hinzu. Katerina rettet die Situation, indem sie behauptet, gestürzt zu sein; Sergei habe ihr aufhelfen wollen. Wütend jagt Boris die Arbeiter fort und droht Katerina an, den Vorfall seinem Sohn zu berichten.
3. Bild Schlafenszeit: Boris, der Katerina ständig überwacht, mahnt sie, schlafen zu gehen. Sie verzehrt sich nach Zärtlichkeit und Leidenschaft. Gerade als sie sich hingelegt hat, erscheint Sergei unter dem Vorwand, sich ein Buch leihen zu wollen. Er verführt Katerina; nach anfänglichem Widerstand gibt sie sich ihm hin.
2. Akt
4. Bild Boris schleicht nachts durchs Haus und belauert Katerina. Er errät ihr Bedürfnis nach Liebe. Als er eben darüber fantasiert, selbst zu ihr ins Schlafzimmer zu gehen, wird er Zeuge, wie sich Katerina und Sergei verab-schieden. Mithilfe der herbeigerufenen Arbeiter setzt er ihn fest und zwingt Katerina dabei zuzusehen, wie er ihn beinahe zu Tode peitscht. Dann lässt er ihn in den Keller sperren. Hungrig geworden, befiehlt er Katerina, ihm Pilze zuzubereiten. Sie mischt Rattengift darunter. Während Boris sich vor Schmerzen krümmt, nimmt sie ihm den Schlüssel zum Keller ab. Arbeiter finden den Sterbenden, der nach dem Popen verlangt; doch dieser kann ihm nur noch den letzten Segen geben. Katerina heuchelt tiefe Trauer. Den aufkommenden Verdacht kann sie zerstreuen, indem sie darauf verweist, dass Pilzeessen zur Nachtzeit schon vielen Menschen zum Verhängnis geworden sei.
5. Bild Katerina und Sergei verbringen wieder die Nacht miteinander. Er beklagt sich, dass er niemals der rechtmäßige Mann an ihrer Seite sein werde, solange Sinowi noch lebt. Katerina verspricht, ihn zum Kaufmann zu machen. Während Sergei einschläft, erscheint Katerina der Geist des toten Boris, der sie verflucht. Kurz darauf hört sie Schritte: Sinowi ist zurückgekehrt und hat sich ins Haus geschlichen. Sergei versteckt sich. Die Eheleute geraten sofort in heftigen Streit, da Sinowi Gerüchte über Katerinas Untreue gehört hat. Als er sie mit einem Gürtel schlagen will, ruft sie ihren Geliebten zu Hilfe. Gemeinsam töten sie Sinowi und verstecken seine Leiche im Keller.
3. Akt
6. Bild Katerina und Sergei heiraten. Während sie zur Trauung gehen, bricht ein Arbeiter, der »der Schäbige« genannt wird, auf der Suche nach Alkohol den Keller auf und entdeckt die Leiche von Sinowi. Er rennt los, um die Polizei zu alarmieren.
7. Bild Unter den durch und durch korrupten Polizisten herrscht schlechte Stimmung, weil man nicht zur Hochzeit bei den Ismailows eingeladen wurde. Ein des Atheismus verdächtigter Sozialist wird verhört und abgeführt. Da erscheint der Schäbige und berichtet von seinem Fund. Hochzufrieden machen sich die Polizisten unter Führung des Polizeichefs auf den Weg.
8. Bild Die Hochzeitsfeier geht dem Ende entgegen. Man lässt Katerina, auf die der Pope ein Loblied singt, hochleben und fordert die Brautleute wieder und wieder auf, sich zu küssen. Schließlich sind alle betrunken und schlafen ein. Da entdeckt Katerina, dass der Keller aufgebrochen wurde. Sie drängt Sergei, alles Geld zusammenzuraffen und zu fliehen. Doch es ist zu spät: Die Polizei marschiert auf. Katerina bekennt sich sofort zu ihrer Schuld. Das Paar wird festgenommen.
4. Akt
9. Bild Auf dem Weg nach Sibirien schleppen sich die Strafgefangenen durch die endlose Steppe. Als man zur Nacht an einem Wasserloch lagert, besticht Katerina einen Wachtposten, um zu Sergei zu gelangen, und sucht bei ihm Trost. Doch er weist sie ab und wirft ihr vor, sein Leben verpfuscht zu haben. Stattdessen macht er sich an die Gefangene Sonjetka heran. Als Gegenleistung für ihre Liebe fordert sie Strümpfe; die könne er ja von seiner Kauf-mannsfrau bekommen.
Sergei geht darauf ein und bittet Katerina - vorgeblich für sich selbst - um die Strümpfe; sie gibt sie ihm. Während er sich triumphierend mit Sonjetka zurückzieht, wird Katerina von den Sträflingsfrauen verhöhnt. Katerina, die von Schuldgefühlen geplagt wird, ist verzweifelt. Sonjetka kehrt zurück aus den Armen Sergeis und demütigt Katerina noch zusätzlich, indem sie sich für die Strümpfe bedankt. Der Morgen graut und die Wachen befehlen den Auf-bruch. Da stürzt sich Katerina ins Wasser und reißt Sonjetka mit sich in den Tod. Die Gefangenen ziehen weiter.