Frankreich zur Zeit des Hundertjährigen Krieges: ein geteiltes, verödetes Land, zur Hälfte von den Engländern besetzt. Rettung bringt ein junges Bauernmädchen aus dem Dorf Domrémy: Jeanne d’Arc. Wir sehen sie auf dem Scheiterhaufen, im Augenblick ihres Flammentodes, nachdem die Inquisition sie in Rouen der Häresie für schuldig befunden hat. Bruder Dominique ist mit einem Buch, in dem ihre Geschichte erzählt wird, aus dem Himmel herabgestiegen. Darin steht das Unrecht verzeichnet, das seine Mitbrüder, die Dominikaner, sowie die Kirchengelehrten der Pariser Universität Sorbonne begangen haben. Jeanne will verstehen, wie es so weit kam. Sie bittet Dominique, es ihr zu erklären.
Die Stationen ihres Lebens ziehen an ihr vorüber. Sie erinnert sich an den beißenden Rauch und die Hitze des Feuers; und daran, wie die aufgewiegelte Masse ihr als Hexe und rückfällige Ketzerin den Tod wünscht. Sie erlebt den Prozess noch einmal; nicht Menschen, sondern Bestien haben sie gerichtet: Bischof Cauchon, das Schwein (Porcus), hat den Vorsitz, der Gerichtsschreiber ist ein Esel, die Beisitzer sind Schafe. In ihrem Küchenlatein verbiegen sie Jeannes Aussagen, um sie verurteilen zu können. Die Erinnerung geht weiter zurück zu ihrer Gefangennahme und Auslieferung an die Engländer. Bruder Dominique führt ihr das Ränkespiel der politischen Mächte und der Herrscher mit ihren Lastern als absurdes Kartenspiel vor, in dem alle gewinnen und niemand verliert außer Jeanne.
Noch weiter zurück geht Jeannes Erinnerung: Wie sie, von ihren Stimmen geleitet, den König durch verschneite Wälder nach Reims zur Krönung führte. Frankreichs Norden, die Kornkammer (symbolisiert in der Figur des Mühlenwind), und der Süden, die Weinberge (verkörpert von Mutter Weinfass), werden dank Jeanne wiedervereint. Schließlich erinnert sie sich an ihre Kindheit in Lothringen, als sie zum ersten Mal ihre Stimmen hörte: Die Heilige Katharina und die Heilige Margarethe befahlen ihr, mit Standarte und Schwert in den Krieg zu ziehen und Frankreich zu befreien. Nun ist es Bruder Dominique, der Jeanne bittet, ihm das alles zu erklären. Doch dafür, antwortet ihm Jeanne, müsse er ein Kind sein wie sie damals, als sie das Trimazô-Lied sang.
Der Kreis schließt sich: Die Jungfrau Maria gibt Jeanne die Kraft, ihr Martyrium auf dem Scheiterhaufen anzunehmen. Bruder Dominique ist verschwunden. Als ein Priester ihr Schonung in Aussicht stellt, wenn sie ihre Taten widerruft, verweigert sie die Unterschrift. So wird sie selbst zu der Flamme für die Heilige Jungfrau, von der im Kinderlied Trimazô die Rede ist. Im Namen der Hoffnung, der Freude und der Liebe sowie im festen Glauben an die Stärke Gottes stirbt Jeanne, von den Stimmen ihrer Heiligen begleitet, am Schandpfahl.