Hero Bild
Opernappetizer

ALCINA

GEORG FRIEDRICH HÄNDEL 1685–1759

Oper in drei Akten / Text von einem unbekannten Bearbeiter nach Antonio Fanzaglia und Ludovico Ariosto / Uraufführung 1735

Magie. Macht. Menschlichkeit. In Georg Friedrich Händels »Alcina« trifft barocke Zauberoper auf tiefenpsychologisches Musiktheater. Ein faszinierendes Spiel um Illusion und Identität – opulent inszeniert in einer Frankfurter Erstaufführung.

Vom 15. Juni bis 6. Juli 2025 an der Oper Frankfurt.

Ticket
buchen

Bildunterschruft:
Katharina Magiera (Bradamante), Elmar Hauser (Ruggiero), Monika Buczkowska-Ward (Alcina) und Michael Porter (Oronte) ©Monika Rittershaus

Inhalt

Handlung

»Alcina«

Alcina werden Zauberkräfte nachgesagt: Unzählige Männer hat sie zu ihren Geliebten gemacht und – ihrer überdrüssig geworden – in Blumen, Felsen oder Tiere verwandelt. Auch Ruggiero landet auf ihrer Insel und vergisst seine Verlobte Bradamante. Sie hat sich in Begleitung von ihrem Berater Melisso auf den Weg gemacht, um den Verschollenen zu suchen. Als die beiden ebenfalls auf der Insel ankommen, gibt sich Bradamante als ihr eigener Bruder »Ricciardo« aus. Ruggiero erkennt sie nicht, macht ihr aber klar, dass er seine Braut vergessen habe und Alcina verfallen sei.

Alcinas Schwester Morgana verliebt sich in »Ricciardo« und macht Oronte, ihren Geliebten, eifersüchtig. Das Chaos ist vollständig, als Ruggiero glaubt, dass die als »Ricciardo« verkleidete Bradamante Alcina verführen will. Schließlich überzeugt Melisso den verunsicherten Ruggiero, dass er die Insel verlassen muss. Alcina versucht, den Geliebten zu halten, versteht aber, dass ihr System nicht mehr funktioniert. Denn mit ihrer Liebe zu ihm hat sie ihre Kräfte und ihre Macht verloren. So muss sie zusehen, wie Ruggiero im Moment seiner Abreise ihre Insel zerstört. Alcinas Reich geht unter.

PLAY, AUGEN ZU UND OPER!

Jetzt in die Einführung zu Alcina von Dramaturg Zsolt Horpácsy reinhören! Alle weiteren Auftakt-Folgen finden Sie auf SoundCloud sowie auf Spotify und ApplePodcasts.

rein
hören

Zum Werk – Julia Jones, Musikalische Leitung

Eine unvergessliche Reise

»Alcina ist ein Meisterwerk. Die Partitur ist genauso ›magisch‹ wie die Handlung selbst. Händel setzt hier eine einzigartige dramatische Energie frei und arbeitet mit faszinierenden, farbenfrohen Effekten, während die Protagonistin ihre Rollen wechselt: die der bösen Zauberin und die der verletzlichen Frau. Sie ist eine von Händels beeindruckendsten Figuren, die zum Opfer ihrer eigenen Kräfte wird.

Julia Jones © Daniel Häker

Die brillante und lebendige Musik nimmt uns auf eine unvergessliche Reise mit. In schneller Folge erleben wir eine Achterbahn der Gefühle: Wut, Rache, Liebe, Eifersucht, Verzweiflung … Atemberaubende Koloraturen und stark pulsierende Rhythmen kontrastieren mit edlen, ergreifenden Melodien. All dies vermittelt die extremen Kontraste.«


Video: Interview mit Johannes Erath

Video

Verluste – Auszug aus dem Magazin

Text von Zsolt Horpácsy

Alcinas Geschichte endet mit der Entkräftung ihrer Magie. Der errungene »Sieg« des Anderen führt zu einem zwiespältigen Happy End, da die Protagonistin selbst untergeht. Zum Schluss steht sie (immer noch) verliebt, verletzt und allein da. Ihre Schönheit und Macht sind zwar dahin, doch unser Mitgefühl hat sie gewonnen. Die »Anderen«, die sich auf ihrer Insel getroffen oder wiedergefunden haben, lernten dort sich selbst und ihre Geliebten in herausfordernden Situationen neu kennen. Sie verlassen Alcinas schwindendes Reich und kehren »entzaubert« in ihren Alltag, zur Normalität zurück. Werden sie die Insel vergessen? Sie vielleicht sogar vermissen?

An den ersten Proben zur Uraufführung von Alcina durften nur Händels engste Vertraute teilnehmen. Sie berichteten von einem »Hexenmeister, der inmitten seiner eigenen Kreaturen am Cembalo sitzt, spielt und alle verzaubert«. Und er tut es immer noch.

Zum Magazin Mai / Juni / Juli 2025.

»Was Pluto verbietet, befiehlt die Liebe.«
Alcina

Zum Werk – Monika Buczkowska-Ward, Alcina

Das »Heilige« und das »Profane«

»Ich fühle mich geehrt und bin unglaublich aufgeregt, die Partie der Alcina singen zu dürfen. Sie bietet eine einzigartige Mischung aus emotionaler Tiefe, dramatischer Intensität und stimmlichen Herausforderungen. Alcina ist eine komplexe Figur, stark und verletzlich zugleich.

Monika Buczkowska-Ward © Barbara Aumüller

Ihr Weg fesselt mich: Die Möglichkeit, ihre Verwandlung zu erforschen – ihre Liebe, Macht und ihren endgültigen Untergang darzustellen, bedeutet für mich eine besondere künstlerische Aufgabe. Darüber hinaus verspricht die Beschäftigung mit diesem zeitlosen und ikonischen Werk allen Beteiligten dieser Produktion eine wichtige und erfüllende Erfahrung.«

Auszug aus dem Magazin Mai / Juni / Juli 2025.


Rund um Ihren Besuch

FRIEDMAN IN DER OPER

GESPRÄCH MIT OLIVER REESE ÜBER VERFÜHRUNG

Um das Ende von Alcinas verführerischen Kräften geht es in Georg Friedrich Händels Oper: Wir begegnen die Figuren an einem Ort, wo sie ihrer Macht ausgeliefert sind. Wie funktioniert Verführung in einem solchen System? Warum sind die »Opfer« anfällig? Wie schafft der/die Verführer*in die Grenzen zwischen echten und manipulierten Gefühlen ab? Wann ist Verführung konstruktiv? Ist Kunst Verführung? Wann endet die Macht der »Magie«? Über diese Fragen spricht Michel Friedman mit OLIVER REESE, der nach acht Jahren als Intendant am Schauspiel Frankfurt (2009–17) zu Beginn der Spielzeit 2017/2018 die Künstlerische Leitung des Berliner Ensembles übernahm, wo neben Werken von Bertolt Brecht zeitgenössische Stücke im Vordergrund stehen. Er ist auch als Autor und Regisseur tätig.


TERMIN 24. Juni, 19 Uhr
DAUER ca. 1 ½ Std. ohne Pause
PREISE Einheitspreis 20 Euro (erm. 10 Euro)

OPER IM DIALOG

NACHGESPRÄCH ZUR PREMIERE ALCINA

Worte finden, mitreden, Fragen stellen, Begeisterung oder Verwunderung teilen ... Uns interessiert, wie Sie den Opernabend erlebt haben! Nach ausgewählten Vorstellungen möchten wir gemeinsam mit Ihnen ins Gespräch kommen, um die Aufführungen kritisch zu diskutieren. Zu ausgewählten Terminen laden wir externe Gäste ein, die Musiktheater aus ihrem jeweiligen Fachgebiet heraus betrachten und so den Dialog bereichern.

TERMIN

28. Juni, im Anschluss an die Vorstellung, Holzfoyer

Eintritt frei.

KAMMERMUSIK IM FOYER

PROGRAMM

  1. Kammermusik zur Premiere von »Alcina« mit dem Horus Ensemble.

»Duetti vari e pezzi rari«

Christoph Graupner 1683–1760
Ouvertüre für zwei Hörner, Streicher, Pauke und Basso continuo G-Dur GWV 466

Georg Friedrich Händel 1685–1759
Sonate für zwei Violinen und Basso continuo A-Dur HWV 396

Benedetto Marcello 1686–1739
Sonate Nr. 6 für zwei Violoncelli und Basso continuo G-Dur

Giuseppe Sammartini 1695–1750
Ouvertüre für zwei Hörner, Streicher und Basso continuo in G-Dur op. 7 Nr. 6

Pause

Antonio Caldara 1670–1736
Sonate für zwei Violinen und Basso continuo B-Dur

Georg Philipp Telemann 1681–1767
Konzert für zwei Hörner und Streicher D-Dur TWV 52:D1

Georg Friedrich Händel
Sonate für zwei Violoncelli und Basso continuo g-Moll HWV393

Christoph Graupner
Ouvertüre für zwei Hörner, Pauke, Streicher und Basso continuo G-Dur GWV 466

TERMIN

29. Juni, 11 Uhr, Holzfoyer

TICKETS BUCHEN

15., 22., 25., 28. Juni / 2., 4., 6. Juli 2025

Sichern Sie sich jetzt Tickets für Händels Alcina unter der musikalischen Leitung von Julia Jones, in der Inszenierung von Johannes Erath und mit Monika Buczkowska-Ward in der Titelrolle sowie Countertenor Elmar Hauser als Ruggiero.

Platz
sichern

SZENENFOTOS Monika Rittershaus

FOTOS Barbara Aumüller, Daniel Häker

Teilt eure Fotos mit dem Hashtag

#OFFMAlcina auf Instagram und seid dabei!

Veröffentlicht am

12.06.2025

Willy-Brandt-Platz

Spielort

Willy-Brandt-Platz

60311 Frankfurt am Main

Anfahrt

Google Maps

Das könnte auch interessant sein