Oper in drei Akten / Text von einem unbekannten Bearbeiter nach Antonio Fanzaglia und Ludovico Ariosto / Uraufführung 1735
Magie. Macht. Menschlichkeit. In Georg Friedrich Händels »Alcina« trifft barocke Zauberoper auf tiefenpsychologisches Musiktheater. Ein faszinierendes Spiel um Illusion und Identität – opulent inszeniert in einer Frankfurter Erstaufführung.
Vom 15. Juni bis 6. Juli 2025 an der Oper Frankfurt.
Alcina werden Zauberkräfte nachgesagt: Unzählige Männer hat sie zu ihren Geliebten gemacht und – ihrer überdrüssig geworden – in Blumen, Felsen oder Tiere verwandelt. Auch Ruggiero landet auf ihrer Insel und vergisst seine Verlobte Bradamante. Sie hat sich in Begleitung von ihrem Berater Melisso auf den Weg gemacht, um den Verschollenen zu suchen. Als die beiden ebenfalls auf der Insel ankommen, gibt sich Bradamante als ihr eigener Bruder »Ricciardo« aus. Ruggiero erkennt sie nicht, macht ihr aber klar, dass er seine Braut vergessen habe und Alcina verfallen sei.
Alcinas Schwester Morgana verliebt sich in »Ricciardo« und macht Oronte, ihren Geliebten, eifersüchtig. Das Chaos ist vollständig, als Ruggiero glaubt, dass die als »Ricciardo« verkleidete Bradamante Alcina verführen will. Schließlich überzeugt Melisso den verunsicherten Ruggiero, dass er die Insel verlassen muss. Alcina versucht, den Geliebten zu halten, versteht aber, dass ihr System nicht mehr funktioniert. Denn mit ihrer Liebe zu ihm hat sie ihre Kräfte und ihre Macht verloren. So muss sie zusehen, wie Ruggiero im Moment seiner Abreise ihre Insel zerstört. Alcinas Reich geht unter.
Trailer
PLAY, AUGEN ZU UND OPER!
Jetzt in die Einführung zu Alcina von Dramaturg Zsolt Horpácsy reinhören! Alle weiteren Auftakt-Folgen finden Sie auf SoundCloudsowie auf Spotify und ApplePodcasts.
rein hören
Zum Werk – Julia Jones, Musikalische Leitung
Eine unvergessliche Reise
»Alcina ist ein Meisterwerk. Die Partitur ist genauso ›magisch‹ wie die Handlung selbst. Händel setzt hier eine einzigartige dramatische Energie frei und arbeitet mit faszinierenden, farbenfrohen Effekten, während die Protagonistin ihre Rollen wechselt: die der bösen Zauberin und die der verletzlichen Frau. Sie ist eine von Händels beeindruckendsten Figuren, die zum Opfer ihrer eigenen Kräfte wird.
Die brillante und lebendige Musik nimmt uns auf eine unvergessliche Reise mit. In schneller Folge erleben wir eine Achterbahn der Gefühle: Wut, Rache, Liebe, Eifersucht, Verzweiflung … Atemberaubende Koloraturen und stark pulsierende Rhythmen kontrastieren mit edlen, ergreifenden Melodien. All dies vermittelt die extremen Kontraste.«
Video: Interview mit Johannes Erath
Verluste – Auszug aus dem Magazin
Text von Zsolt Horpácsy
Alcinas Geschichte endet mit der Entkräftung ihrer Magie. Der errungene »Sieg« des Anderen führt zu einem zwiespältigen Happy End, da die Protagonistin selbst untergeht. Zum Schluss steht sie (immer noch) verliebt, verletzt und allein da. Ihre Schönheit und Macht sind zwar dahin, doch unser Mitgefühl hat sie gewonnen. Die »Anderen«, die sich auf ihrer Insel getroffen oder wiedergefunden haben, lernten dort sich selbst und ihre Geliebten in herausfordernden Situationen neu kennen. Sie verlassen Alcinas schwindendes Reich und kehren »entzaubert« in ihren Alltag, zur Normalität zurück. Werden sie die Insel vergessen? Sie vielleicht sogar vermissen?
An den ersten Proben zur Uraufführung von Alcina durften nur Händels engste Vertraute teilnehmen. Sie berichteten von einem »Hexenmeister, der inmitten seiner eigenen Kreaturen am Cembalo sitzt, spielt und alle verzaubert«. Und er tut es immer noch.
»Ich fühle mich geehrt und bin unglaublich aufgeregt, die Partie der Alcina singen zu dürfen. Sie bietet eine einzigartige Mischung aus emotionaler Tiefe, dramatischer Intensität und stimmlichen Herausforderungen. Alcina ist eine komplexe Figur, stark und verletzlich zugleich.
Ihr Weg fesselt mich: Die Möglichkeit, ihre Verwandlung zu erforschen – ihre Liebe, Macht und ihren endgültigen Untergang darzustellen, bedeutet für mich eine besondere künstlerische Aufgabe. Darüber hinaus verspricht die Beschäftigung mit diesem zeitlosen und ikonischen Werk allen Beteiligten dieser Produktion eine wichtige und erfüllende Erfahrung.«
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