11.12.2025
PUNCH AND JUDY
Bereit für ein groteskes Spektakel? Grell, blutig und voller britischem Humor: In Harrison Birtwistles Punch and Judy gerät ein Puppenspiel außer Kontrolle... Vom 11. bis 30. Dezember 2025 im Bockenheimer Depot.
Am 22. 2023 Januar wurde Vito Žurajs zweite Oper Blühen zu einem Libretto von Händl Klaus im Bockenheimer Depot uraufgeführt. Ein hochsensibles Werk über die Dialektik von Lieben und Sterben, das auf Thomas Manns letzter Erzählung Die Betrogene basiert. Wir haben Vito Žuraj drei Fragen gestellt und mit ihm gemeinsam einen Bogen von der ersten Idee bis zur Premiere geschlagen.
Mareike Wink: Blühen ist deine zweite Oper. Was bedeutet es für dich, eine Oper zu schreiben?
Oper – das ist für mich das aufregendste Aufeinandertreffen von Musik, Bild und Bewegung. Die Gefühle werden potenziert und die Energie aller Mitwirkenden an das Publikum übertragen. Eine Oper zu schreiben, bedeutet für mich konzentriertes Komponieren über eine lange Zeitperiode, mit dem Libretto als Leitfaden. Einen solchen Leitfaden muss man bei Werken ohne Text erst entwickeln. Bei einer Großform sind musikalische Vorarbeiten essenziell: Zuerst im kleinen Format ausprobieren, was man später in einen großen dramatischen Bogen einfügt. Das Blühen-Libretto von Händl Klaus hat mich neben den inhaltlichen Impulsen dazu angeregt, eine besondere zeitliche Proportion der sieben Bilder zu bestimmen und so die darin angelegte Dramaturgie in der Musik fortzusetzen.
Mareike Wink: Wie hast du den Probenprozess erlebt?
Es war stets eine höchst kreative Arbeitsstimmung. Brigitte Fassbaender arbeitete mit unheimlicher Genauigkeit und Vision, unschlagbarer Kompetenz und sehr motivierend für das gesamte Sängerteam. Die phänomenale Bianca Andrew und mit ihr das gesamte Sängerensemble war trotz aller Herausforderung immer zu Scherzen aufgelegt. Michael Wendeberg leitete die Proben souverän und mit Gefühl, Takeshi Moriuchi und die Repetitorinnen haben die Solistinnen und das Vokalensemble fantastisch vorbereitet. Das Ensemble Modern entwickelte eine spektakuläre Palette an Klangnuancen, mit Spitzengefühl. In den letzten Proben wurde an der Interpretation gefeilt, die Balance zwischen den Sängerinnen und Instrumentalist*innen optimiert, was allen Involvierten eine große Aufmerksamkeit abverlangte.
Mareike Wink: Wie war die Premiere für dich?
In der Premiere habe ich meine neue Oper zum ersten Mal ohne Probenstress und ohne die Partitur in der Hand erlebt. Die Interpretationskraft von Bianca Andrew in der Hauptrolle ist hinreißend, ich hatte Gänsehaut beim Zuschauen und Zuhören. Ich konnte mich tatsächlich vom Komponisten in einen Zuschauer verwandeln.
FOTOS Barbara Aumüller
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Veröffentlicht am
30.01.2023
11.12.2025
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