Drama in einem Aufzug / Text vom Komponisten nach Oscar Wilde / Uraufführung 1905 / Premiere vom 1. März 2020 / In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Mit der Vertonung von Oscar Wildes Skandal-Stück »Salomé« wollte Richard Strauss überraschen, provozieren und aufrütteln. Und das Ergebnis? Ein Geniestreich!
Vom 6. Januar – 3. Februar 2024 im Opernhaus.
»Das ist der Wahnsinn!«
Maikäfer in der Hose
Wie im Rausch komponiert, ahnte Strauss, dass Salome die konservativen Zeitgenossen überfordern würde. Es war zu erwarten, dass die Uraufführung, um die sich Gustav Mahler für Wien bemüht hatte und die wegen der dortigen Zensur am Königlichen Opernhaus in Dresden stattfand, ein Skandal werden würde. Bezeichnend war auch die Reaktion seines Vaters: Als ihm der Sohn den Einakter auf dem Klavier vorspielte, rief er aus: »Gott, diese nervöse Musik! Das ist ja gerade, als wenn einem lauter Maikäfer in der Hose herumkrabbelten!« Noch treffender die Meinung Cosima Wagners: »Das ist der Wahnsinn!« Ja, sie hatte recht. Salome fordert heraus. Immer, überall. Ein genial durchkomponiertes Horrorszenario, das jeden aus der Reserve lockt.
In dieser Audioeinführung nimmt Dramaturg Zsolt Horpácsy Sie mit in eine Welt von seelischen Abgründen und unterdrückten Leidenschaften. Alle Auftakt-Folgen finden Sie bei SoundCloud,Spotifyund ApplePodcasts.
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HANDLUNG
Die Handlung des faszinierenden Psychogramms führt in eine Welt von Irrationalem, seelischen Abgründen und unterdrückten Leidenschaften: Salome, die Prinzessin von Judäa, Tochter von Herodias und Stieftochter des Königs Herodes, begehrt den Propheten Jochanaan. Dieser wird von Herodes gefangen gehalten. Doch der asketische Prophet verachtet und demütigt Salome. Als ihr Stiefvater die Erfüllung seiner Lust sucht und sie zum Tanz auffordert, verspricht Herodes, Salome als Belohnung jeden Wunsch zu erfüllen. Sie will nicht weniger als den Kopf Jochanaans.
AMBUR BRAID
Über ihre Titelpartie in Salome
»Salome ist meiner Ansicht nach eine Art Femme fatale – und gilt damit im Christentum als Archetyp des Bösen: weiblich, lustvoll, mit obsessiver Begierde. Sie wird von denjenigen definiert, die auf sie schauen. Und von dem Moment an, wenn sie die Bühne betritt, schwebt der Schatten des Todes an ihrer Seite. Sie ist das Produkt männlicher Sichtweise: Opfer und Täterin, unschuldig und grausam, immer beides zugleich. Sie beobachtet und wird beobachtet. Sie bestraft denjenigen, der sie zurückweist, und besiegelt ihr eigenes Schicksal mit einem leidenschaftlichen Kuss größten körperlichen Verlangens. Es macht mir immer Spaß, Charaktere darzustellen, die – wie auch Salome – den dunkelsten Teil unserer Psyche zeigen.«
Im Dialog mit renommierten Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wissenschaft befragt Michel Friedman Opernstoffe auf ihren Bezug zu unserer Lebensrealität. Zur Wiederaufnahme von Salome begrüßen wir Prof. Dr. med. Alena Buyx, Professorin für Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien. Sie ist Direktorin des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin an der Technischen Universität München.
Feiern Sie mit uns die dritte Frankfurt Opera Night: ein unvergessliches Opernerlebnis, beginnend mit dem Gang über den roten Teppich und einem kleinen Empfang in festlichem Ambiente speziell für Sie.
Nach der fulminanten Aufführung von Richard Strauss’ Salome haben Sie die Möglichkeit, im anschließenden Get-together im Wolkenfoyer mit anderen Gästen, Mitarbeitenden der Oper und vor allem den Sänger*innen des Abends ins Gespräch zu kommen. Und das Ganze natürlich mit Musik! Lassen Sie sich von einem moderierten Programm mit musikalischen Pop-up-Performances der Sängerinnen und Sänger des Abends und weiteren Gästen überraschen – zudem erfahren Sie bestimmt die ein oder andere bisher ungekannte Backstage-Story aus dem Opernleben. Dazu gibt es ein Flying Buffet, Getränke inklusive.
FRANKFURT OPERA NIGHT
3. Februar 2024 18.30 Einlass & Empfang / 19.30 Uhr Letzte Vorstellung Salome / 21.15−ca. 23 Uhr Get-together
Keine andere Oper Giuseppe Verdis treibt so atemlos und zielgerichtet ihrem tragischen Ende entgegen, wie Rigoletto. Regisseur Hendrik Müller hat in seiner Inszenierung keine Scheu vor starken Bildern und grellen Effekten, ohne dabei die tragische Selbstzerstörung der Titelfigur aus dem Blick zu verlieren. Rigoletto – vom 4. Oktober – 8. November 2024 an der Oper Frankfurt.
Katerina Ismailowa ist gefangen in ihrer Ehe mit dem Kaufmann Sinowi. Ihr Schwiegervater terrorisiert sie. Mit beißend satirischem Tonfall charakterisiert Schostakowitsch eine trostlose Welt, in der Katerina ihr Lebenshunger und ihre Sehnsucht nach Liebe zum Verhängnis werden. Vom 29. September – 26. Oktober 2024 an der Oper Frankfurt.
Ein Träumer, ein Befehlsverweigerer, ein Held? Hans Werner Henze und Ingeborg Bachmann entwickeln in ihrer Oper eine eigene Lesart des bekannten Dramas von Heinrich von Kleist. Vom 22. September – 2. November 2024 an der Oper Frankfurt.
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