Wir sind in der Sommerpause. Damit Ihnen in der Zwischenzeit ohne uns nicht langweilig wird, haben wir Ihnen als kleinen Vorgeschmack auf die neue Spielzeit 2022/23 einige schöne Urlaubsdestinationen zur Inspiration für Ihre Reise zusammengestellt.
AB IN DEN WALD – DIE PERFEKTEN KURZTRIPS FÜR DIE GANZE FAMILIE
Unsere heimischen Wälder bieten Naturliebhaber*innen nicht nur die perfekte Naherholung, sondern auch echte Abenteuer. Allerlei Tiere bevölkern den romantisch dunklen Stadtwald. Hier lassen sich tanzende Libellen entdecken, geben Frosch und Heuschrecke unbekümmert ihr Konzert, hoppeln Hasen, bis sie der Förster stört, wie in Janáceks Oper Das schlaue Füchslein. Füchse gibt es im Stadtwald auch, mit etwas Glück entdeckt ihr sie vielleicht sogar in der Nähe des Stadtwaldhauses, am Goetheturm oder Jakobiweiher? Nur die couragiertesten Spaziergänger*innen trauen sich wie einst Hänsel und Gretel noch tiefer und bei anbrechender Dunkelheit in den Wald.
Neben moosigen Flechten finden routinierte Sammler*innen Wildkräuter wie Bärlauch, Walderdbeeren und im Herbst auch Pfifferlinge und seltene Steinpilze. Hier hat es sich seit vielen Jahren eine ältere Dame, Rosina Leckermaul, unweit der Oberschweinstiege gemütlich gemacht. An dem geheimnisvollen Ausflugsziel tummeln sich magische Wesen – Engel wurden hier schon gesichtet, man munkelt, dass sich hier zuweilen auch Sand- und Taumännchen begegnen. Viel Zeit hat die etwas skurrile Lady für die aufwändige Dekoration des Häuschens aufgewendet, das sie liebevoll hegt und pflegt.
Jetzt gleich einchecken:
Hänsel und Gretel von Engelbert Humperdinck, Wiederaufnahme am 12. November 2022
Das schlaue Füchslein von Leoš Janáček, Wiederaufnahme am 4. Juni 2023
NORDFRANKREICHTOUR: PARIS – SCHLOSS CHANTILLY – AMIENS – LE HAVRE
Viele Wege beginnen in Paris – unter ihnen auch die Via Turonensis, der längste der französischen Jakobswege. Er startet am Tour Saint-Jacques, einem Überbleibsel der Kirche Saint-Jacques-la-Boucherie, deren Bauzeit zusammenfällt mit jener Zeit, in der man in den Klöstern entlang der Pilgerstraßen die Tradition der Chansons de geste pflegte. Das Rolandslied, eines der bekanntesten dieser französischen Versepen, erzählt von den Taten jenes Helden, von dem auch Händels Oper Orlando handelt.
Wer sich statt auf alte Pfade lieber ins Hauptstadt-Getümmel begeben will, dessen Zauber sich auch Puccinis Titelheldin Manon Lescaut hingibt, sollte unbedingt dem Maison européenne de la photographie einen Besuch abstatten. Vielleicht lässt sich dort sogar das berühmte Zaren-Porträt der Fotografin Angèle entdecken, die laut Georg Kaiser und Kurt Weill vor rund 100 Jahren ein Atelier in der Stadt besessen haben soll.
Eine halbe Stunde von Paris entfernt liegt Schloss Chantilly, das nicht nur für seine Gartenanlagen aus mehreren Jahrhunderten und seine umfangreiche antike Kunstsammlung, sondern auch für seine ausgedehnten Stallungen und packenden Pferde-Shows bekannt ist. Ob sich Richard Strauss und Clemens Krauss auch von diesem Ort für ihr Capriccio inspirieren ließen?
In Amiens, der Wahlheimat von Jules Verne, ist mit der flächenmäßig größten Kathedrale Frankreichs ein außergewöhnliches Beispiel französischer Gotik zu bestaunen. Als »Stadt der Kunst und Geschichte« und »Stadt der Jugend 2020« betitelt, punktet Amiens zudem mit seinen bereits im Mittelalter kultivierten »schwimmenden Gärten«, ein verschlungenes Kanal-Netz von wilder Schönheit. Vielleicht haben nicht nur die gebürtigen Amienser Brigitte und Emmanuel Macron, sondern auch Manon Lescaut und ihre große Liebe Des Grieux dieses Idyll genossen.
Das tragische gemeinsame Ende von Manon und Des Grieux beginnt in Le Havre, von wo aus Manon nach Amerika verbannt wird. Seit den 1950er Jahren verkörpert diese Stadt allerdings auf einzigartige Weise das Prinzip Hoffnung: Nach den schweren Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs wurde das Stadtzentrum nach visionären Plänen des Star-Architekten Auguste Perret neu errichtet. Für seine »Poesie in Beton« wurde Le Havre sogar als eins von zwei Stadtensembles des 20. Jahrhunderts in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.
Jetzt gleich einchecken:
Orlando von Georg Friedrich Händel, Premiere am 29. Januar 2023
Capriccio von Richard Strauss, Wiederaufnahme 8. Oktober 2022
Manon Lescaut von Giacomo Puccini, Wiederaufnahme 10. Dezember 2022
RUND UM RIMINI: DIE PERFEKTE REISE FÜR FRISCH VERLIEBTE
Tauchen Sie ein in die Welt von Saverio Mercadantes Oper Francesca da Rimini – nicht nur im Zentrum der geschichtsträchtigen Stadt am Meer. Denn Rimini ist viel mehr als Sonne, Strand und Party! Die Stadt lädt mit Streifzügen durch die italienische Kulturgeschichte zum Staunen ein: Bauwerke wie der Augustusbogen, die Tiberiusbrücke oder das Haus des Chirurgen zeugen vom antiken Glanz der Römerstadt. Die berühmte Kathedralkirche, auch »Malatesta-Tempel« genannt, zählt ebenso zu den Renaissance-Schätzen Riminis wie die Burg der Herrscherfamilie Malatesta, in welche Francesca da Polenta einheiratete.
Der leidenschaftlichen Liebesgeschichte zwischen ihr und Paolo Malatesta lässt sich auf der Burg Gradara, dem sogenannten »rocco dell’amore«, im sagenumwobenen Hinterland zwischen Rimini und Pesaro besonders nahe kommen. Dort soll sie sich zugetragen haben.
Ein Tipp für Verliebte: auf der Passegiata degli innamorati rund um die Burg Gradara wandeln und am Abend eine Filmvorführung im 1920 eröffneten, neu restaurierten Cinema Fulgor in Rimini besuchen, in dem auch der bekannteste Sohn der Stadt Federico Fellini seine ersten Filme sah.
Jetzt gleich einchecken:
Francesca da Rimini von Saverio Mercadante, Premiere am 26. Februar 2023
Was verbindet Verdis Macbeth mit der Welt der Superreichen? Die Antwort liegt unter anderem in den eindrucksvollen Kostümen von Doey Lüthi. Erfahren Sie, wie die Kostümbildnerin mit ihrem transatlantischen Hintergrund und ihrem kreativen Ansatz die Inszenierungen prägt.
Carl Nielsens »Maskerade« ist ein Meisterwerk voller Humor, Esprit und musikalischer Raffinesse – in Dänemark längst Kult, bei uns ein echter Geheimtipp – vom 10. Januar bis 14. Februar 2025 an der Oper Frankfurt.
Ein Kind wird zum Spielball eines Machtkampfs: Erleben Sie die Wiederaufnahme von Rodelinda in der Inszenierung von Claus Guth, der das spannende Geschehen aus der Perspektive Flavios erzählt vom 5. bis 31. Januar 2025 im Opernhaus.
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