REGISSEUR DAVID HERMANN AN DER OPER FRANKFURT
Acht Inszenierungen verbinden David Hermann mit der Oper Frankfurt – ein Ort, an den der international erfolgreiche Regisseur immer wieder gerne zurückkehrt. Auf Monteverdis L’Orfeo im Bockenheimer Depot 2004/05 folgten dessen Combattimento di Tancredi e Clorinda und Il ritorno d’Ulisse in patria, dann auf der großen Bühne ein Doppelabend mit Ravels L’heure espagnole und de Fallas La vida breve sowie erneut im Depot Charpentiers Médée. Die mit dem Opera Award als »Beste Wiederentdeckung 2018« ausgezeichnete Trilogie dreier Einakter von Ernst Křenek sowie David Hermanns Lesart von Janáčeks Aus einem Totenhaus zählen zu seinen jüngsten Frankfurter Regiearbeiten. Am 16. Januar 2022 hatte die vielgelobte Produktion Warten auf Heute Premiere – Anlass für einen Rückblick.
Welches Werk war die größte Entdeckung für dich?
David Hermann: Křeneks drei Einakter Der Diktator / Schwergewicht oder Die Ehre der Nation / Das geheime Königreich – Die kannte ich vorher gar nicht.
Welche Produktion hat dich am nachhaltigsten beschäftigt?
David Hermann: Warten auf Heute – Es ist vielleicht meine persönlichste Arbeit.
Welche Produktion brachte die größte Herausforderung mit sich?
David Hermann: Janáčeks Aus einem Totenhaus – Die vielen verschiedenen Schicksale der Menschen im Straflager zu beleuchten und dabei den Gesamtbogen nicht aus dem Blick zu verlieren.
Gibt es einen Ausstattungsliebling?
David Hermann: Der Spacecurl in den Křenek-Einaktern, in den der Diktator gesteckt wird.
In welcher Produktion hat sich durch den Probenprozess deine Sicht auf das Werk am stärksten verändert?
David Hermann: Charpentiers Médée – Ich hätte nicht gedacht, dass eine Tragédie lyrique so psychologisch genau wie ein Schauspiel sein kann.
Hast du einen Lieblingsort im Opernhaus?
David Hermann: Das Wolkenfoyer – ein toller Ort zum Arbeiten am Nachmittag.
___
Die Vorstellungen Warten auf Heute laufen noch bis zum 5. Februar
Die Fragen stellte Mareike Wink
Szenenfotos von Barbara Aumüller / Porträtbild Pascal Brunning
20. Januar 2022
Blog ist wunderschön